Salve – mein Name ist Vulpeculus, das Füchslein.
Ich kämpfe seit 2015 als Retiarier im Ludus. Da ich zuvor weder Kampfsporterfahrung hatte, noch der kräftigste Gladiator bin, kämpfe ich schnell und schlau, zumindest meistens 🙂 .Der Retiarier ist dafür genau die richtige Klasse. Weder wird seine Beweglichkeit durch schwere Rüstung reduziert, noch sein Blickfeld durch einen Helm eingeschränkt.Dafür muss der Retiarier aber auch höllisch aufpassen, dass er sich von seinem immer viel schwerer gerüsteten klassischen Gegner, dem Secutor oder davor dem Murmillo, nicht erwischen lässt. Dafür stehen dem Retiarier mit dem Dreizack (Tridens) und einem Netz (Rete) die nötigen Werkzeuge zur Verfügung. Ein Dolch (Pugio) rundet sein vielfälitges Waffenarsenal ab.Diese Vielfältigkeit sorgt für abwechslungsreiche Kämpfe.
Neben diesem Aspekt liebte das Publikum im alten Rom ihn wegen der Gefahr, die sich der Retiarier mit dem geringen Rüstungsschutz aussetzte. Vor allem, dass er ohne Helm die Arena betrat und das Publikum so auch jederzeit sein Gesicht sehen konnte, fand großes Gefallen.Zum Schutz diente ihm nur ein Polsterarmschutz (Manica) auf dem am Oberarm ein kleiner Metallschild (Galerus) aufgesetzt wurde, hinter dem er den Kopf ein wenig verstecken konnte.
Erfolgreiche Gladiatoren wurden häufig wie heutige Popstars gefeiert und wirkten auch entsprechend sexuell anziehend. In Inschriften aus der Vulkanasche von Pompeji wurde über den Retiarier Crescens mit den Worten berichtet: „Crescens retiarius puparum nocturnarum“, Crescens, der nachts mit seinem Netz die Puppen fängt.